Die MRT (Magnetresonanztomographie), auch Kernspintomographie genannt, ist eine der fortschrittlichsten bildgebenden medizinischen Verfahren. Diese Untersuchungsmöglichkeit kommt vollständig ohne den Einsatz von Röntgenstrahlung aus. Die Bildentstehung basiert auf einem starken Magnetfeld im Magnetresonanztomographen (innerhalb der „Röhre“).
Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologie stehen uns zwei hochmoderne MR-Scanner zur Verfügung.
Ein 1,5 Tesla Hochfeld MRT (Siemens Magnetom AvantoFit) mit einem sehr homogenen Magnetfeld und extrem starken Gradienten.
Ein 3,0 Test Hochfeld MRT (Siemens Magnetom Skyra), der aufgrund des weiten und sehr kurzen Tunnels mit 70cm Durchmesser auch als „halboffenes MRT-Gerät“ bezeichnet wird. Bei bequemerer Liegeposition in der weiten „Röhre“ ist daher auch eine hervorragende Bildgebung bei Patienten mit Platzangst möglich.
Durch den Einsatz von neuester Spulentechnik („Empfänger des Signals aus dem Körper“) haben wir die Möglichkeit jeweils die optimale Untersuchung für jede Fragestellung anzubieten. Einsatzgebiete sind neben der Diagnostik des kompletten Bewegungsapparats, der Bauch- und Beckenorgane, des Gefäßsystems sowie der Neuroachse (Kopf und Wirbelsäule) auch die MRT-Bildgebung der Brust (MRT der Mammae) wie auch der Prostata.
Wenn das MR-Gerät frei ist, werden Sie von unserem Personal aufgerufen und in eine Umkleidekabine gebeten. Hier bitten wir Sie, sich bis auf Unterwäsche und Strümpfe zu entkleiden, Gegenstände aus Metall abzulegen und Zahnersatz in die dafür bereitgestellte Schale zu geben. Nähere Hinweise hierzu finden Sie weiter unten in dieser Information sowie nochmals in den Umkleidekabinen.
Während der Untersuchung liegen Sie in der 60 bzw. 70 cm großen und 100 cm langen, an beiden Enden offenen Röhre des Gerätes. Über die eingebaute Sprechanlage und über eine Klingel sind Sie jederzeit mit uns verbunden. Die Röhre ist gut beleuchtet und zusätzlich belüftet.
Sagen Sie uns bitte trotzdem, wenn Sie schon einmal unter Platzangst gelitten haben (z. B. Angst, Beklemmungsgefühl in engen Räumen, Fahrstühlen usw.). Bei geeigneter Vorbereitung ist auch in diesen Fällen fast immer eine Untersuchung möglich.
Die gesamte Untersuchung dauert je nach Fragestellung bzw. untersuchter Region zwischen 10 und 30 Minuten. Es werden dabei mehrere Bilddatensätze aufgezeichnet.
Für die einzelnen Messungen werden im Magneten Radiowellen gesendet (Frequenzbereich UKW), so dass Sie während der Bildaufzeichnung ein unterschiedlich schnelles und lautes Klopfgeräusch hören (ähnlich wie das Brummen eines großen Lautsprechers). Das von Ihrem Körper zurückgesendete Echo wird von einer sehr empfindlichen Antenne („Spule“) empfangen und dem angeschlossenen Computer zur Bildberechnung zugeführt.
Wegen der lauten Geräusche erhalten Sie vor Beginn der Untersuchung von uns zwei Ohrstöpsel und/oder Schalldämpfer.
Während der Untersuchung sollten Sie ruhig und entspannt liegen. Insbesondere während der Bildaufzeichnung (Klopfen) sollten Sie sich nicht bewegen, damit die Bilder nicht verwackelt werden und das Ergebnis der Untersuchung in Ihrem eigenen Interesse möglichst aussagekräftig wird.
Zur genauen Abklärung Ihrer Beschwerden ist je nach Fragestellung die normale Untersuchung durch die Gabe eines Kontrastmittels (in eine Armvene) zu ergänzen. Es handelt sich hierbei um eine (para)magnetische Substanz (kein jodhaltiges Röntgenkontrastmittel).
Im Moment der Injektion wird von einigen wenigen Patienten ein geringes Wärmegefühl im Körper, selten eine leichte Übelkeit empfunden.
Stärkere Reaktionen sind extrem selten.
Das Mittel wird innerhalb weniger Stunden vollständig über die Nieren ausgeschieden. Sie sollten deshalb nach der Untersuchung reichlich trinken (alkoholfreie Getränke).
Wir verwenden ausschließlich die sichersten MR-Kontrastmittel.
Durch die starken Magnetfelder kann die Funktion eines Herzschrittmachers beeinträchtigt werden. Schrittmacherpatienten können deshalb nicht untersucht werden.
Besonders wichtig ist für uns auch die Kenntnis über implantierte elektronische Geräte, wie z. B. sog. Schmerzpumpen, Neurostimulatoren oder Defibrillatoren.
Andere Gefährdungen könnten sich ergeben durch eisenhaltige, magnetisierbare Metallteile in Ihrem Körper, z.B. Granatsplitter, Eisensplitter im Auge.
Falls Sie unter Platzangst leiden, bitten wir Sie, uns dies möglichst bei der Terminvergabe uns mitzuteilen. Wir können dann prüfen, ob Ihre Untersuchung auch ohne Verzicht auf eine optimale Bildqualität an unserem halboffenen MRT-Gerät möglich ist. Bei stärkerer Platzangst bieten wir Ihnen die Möglichkeit der Untersuchung mit einer Beruhigungstablette („Tavor“). Die meisten Patienten mit bekannter Platzangst tolerieren damit die Untersuchung in der Regel ohne Angstzustände. Bitte beachten Sie, dass sie nach der Einnahme dieser Beruhigungstablette 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.
Die Vorsorgeuntersuchung der Prostata, welche ab dem 50. Lebensjahr empfohlen wird beinhaltet sowohl die Tastuntersuchung beim Urologen sowie die Bestimmung des PSA-Werts (prostataspezifisches Antigen). Leider ist die Tastuntersuchung nicht sehr zuverlässlich hinsichtlich des Aufspürens kleiner Tumore in der Prostata. Wenn der PSA-Wert über dem Schwellenwert von 4,0 ng/ml liegt oder ein stärkerer Anstieg zu verzeichnen ist besteht der Verdacht auf einen Tumor und es sollte eine Biopsie (Gewebeprobe) der Prostata durchgeführt werden.
Eine PSA-Wert Erhöhung kann jedoch neben dem Tumor auch noch viele weitere Gründe haben (Entzündungen, gutartige Knoten ect). Bei der dann in der Regel angefertigten ungezielte Biopsie, mit etwa 12 Proben finden sich nur in ca 30 -40 % bösartige Tumorzellen, wobei dies einen bösartigen Tumor auch dann weiterhin nicht ausschließt, da die Gefahr besteht, dass der Urologe an einem kleinen Tumorherd vorbeigestochen hat. Eine erneute Biopsie wäre dann notwendig. Selbst bei einem nachgewiesene Tumor in der Biopsie kann es sein, dass der Tumor hinsichtlich seiner Ausdehnung und seiner Aggressivität unterschätzt wird.
Das Prostata MRT bietet eine nicht invasive Möglichkeit einen Tumor dank modernster funktioneller Bildgebung („Diffusionsgewichtete Bilder“) hinsichtlich seiner genauen Lokalisation und Ausdehnung aufzuspüren. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit bei einer Biopsie (Gewebeprobeentnahme) den Tumor auch wirklich zu treffen. Bei sehr kleinen Tumorarealen kann der Urologe die MRT-Bilder auf sein Ultraschallgerät überspielen und den im Ultraschall unsichtbaren Tumor markieren und damit millimetergenau anvisieren (MRT-Fusionsbiopsie). In manchen Fällen kann sogar eine Biopsie umgangen werden, da bei einem unauffälligem Prostata MRT das Vorliegen eines „klinisch signifikantes Prostatatumors“ unwahrscheinlich ist.
Nicht jeder nachgewiesene Prostatatumor muss direkt behandelt werden. Bei weniger aggressiven Tumoren kann eine Überwachung (Active Surveillance) ausreichen. Das Prostata MRT kommt dabei komplett ohne Röntgenstrahlung aus und eignet sich daher hervorragend dazu, ein voranschreitendes aggressives Tumormwachstum früh zu erkennen bevor eine Streuung von Tumorzellen im Körper stattfindet.
Durch unseren neuen 3-Tesla Hochfeld – MR Scanner kann dank modernster Spulentechnik auf eine früher oft verwendete Endorektalspule (Spule im After) komplett verzichtet werden. Für eine herausragende Bildqualität reicht eine Oberflächenspule aus, die dem Patienten auf das Becken gelegt wird. Die Untersuchung findet in bequemer Liegeposition statt und dauert ca 30 Minuten.
Ein Parameter es „multiparametrischen MRs der Prostata“ ist die Kontrastmitteldynamik-Sequenz, in der die Durchblutungssituation von Lymphknoten und dem Prostatagewebe untersucht wird. Dazu wird MR-Kontrastmittel („Gadolinium“) über einen venösen Zugang in einer Armvene appliziert. Bitte teilen Sie uns bekannten Allergien oder einer schweren Nierenfunktionsstörung vor der Untersuchung mit.
Die Prostata-MRT wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht vergütet, wir bieten diese moderne Untersuchungsmethode als Selbstzahlerleistung (IGeL) an. Die privaten Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten der Untersuchung.
Für weitere Informationen nutzten Sie gerne unser Kontaktformular oder kontaktieren Sie uns telefonisch.
MEHR SICHERHEIT DURCH MAMMA-MRT
Aktuelle Studien empfehlen eine regelmäßige ergänzende MRT bei Hochrisikopatientinnen. Insbesondere bei Patientinnen mit dichtem Drüsengewebe können Veränderungen in der Brust deutlicher, früher und damit sicherer aufgespürt werden. Patientinnen mit Implantaten können in der konventionellen Mammographie und Sonographie nur eingeschränkt untersucht werden. Die MRT der Mammae hilft hierbei zuverlässig einen Tumor auszuschließen.
Bei der Vorsorge spielt die MRT eine immer größere Rolle.
Aktuelle Studien zeigen, dass bei einigen Brusttumorarten (insb. sog. „lobuläres“ Karzinom) bis zu 50% mehr Tumorherde bzw. suspekte Läsionen mit der MRT der Mammae aufzuspüren sind. Daher empfehlen große Krebsfachgesellschaften in ihren aktuellen Leitlinien zur Brustkrebsdiagnostik die regelmäßige Durchführung der Mamma-MRT bei Hochrisikopatientinnen (ergänzend zur Mammographie und Mammasonographie).
Informationen zur Kostenübernahme der Krankenkasse:
Private Krankenversicherungen erstatten die Kosten der Vorsorgeuntersuchung meist in voller Höhe. Die gesetzlichen Krankenkassen vergüten die Mamma-MRT Untersuchung nur in einzelnen Ausnahmefällen (z.B. unter bestimmten Voraussetzungen bei bekannt nachgewiesener Genmutation oder im Rahmen der Nachsorge nach Mamma-Ca und brusterhaltender Therapie bzw. Wiederaufbau).
Für weitere Fragen nutzen Sie gerne unser Kontaktformular oder kontaktieren Sie uns telefonisch
Design: kreativsucht* | Betreuung: Patrick Schönberger